AK Chef Kalliauer kritisiert Familien-Bonus der Regierung
Für jedes Kind im Jahr um 1500 Euro Steuer weniger bezahlen: Diesen Familienbonus hat die neue Bundesregierung beschlossen.
„Eine Familie mit zwei Kindern, wo einer der beiden Elternteile ein Einkommen mit 2.300 Euro brutto hat, der spart sich 3.000 Euro im Jahr. Das sind 100 Prozent der Steuerlast, die er derzeit zu tragen hat“, rechnet Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor.
Es gehe vor allem darum, österreichische Familien zu entlasten, sagt Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ). Auf keinen Fall wolle die Regierung ein Förderprogramm für „Groß-Zuwandererfamilien“.
Kosten soll der Familienbonus etwa 1,2 Milliarden Euro im Jahr. Woher das Geld dafür kommt, lässt die Regierung heute allerdings offen. Das kritisiert auch Oberösterreichs Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer im Life-Radio-Interview: „Die Bundesregierung hat angekündigt, nur Maßnahmen zu beschließen, die auch durch eine Gegenfinanzierung abgedeckt sind. Für uns wäre ein Problem, wenn man das Geld mit der einen Hand ausgibt und es dann mit der anderen Hand wieder den Arbeitnehmern wegnimmt. Da wird sich zeigen, was in den nächsten Monaten auf uns zukommt.“
Den AK-Chef stört auch, dass viele Menschen mit sehr geringem Einkommen nicht von dem Bonus profitieren. Die Bundesregierung verspricht auch für diese Eltern eine Entlastung. Die Details dazu sind aber noch unklar.
Kritik am von der türkis-blauen Koalition beschlossenen Familienbonus übt auch SPÖ-Chef Christian Kern: Die Steuerentlastung komme vor allem Gutverdienern zu Gute. Ihn wundere, dass die FPÖ als Vertreterin des „kleinen Mannes“ da mitmache.
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