Kritik an den Plänen zum Familienbonus von FPÖ und ÖVP kam von SPÖ-Chef Christian Kern. Die Regierung unterscheide beim Familienbonus zwischen Kindern, deren Eltern mehr verdienen, und Kindern, deren Eltern weniger verdienen.

Mit zwei Kindern müsse man überhaupt zu den Besserverdienern gehören, wenn man Anspruch auf den Familienbonus haben soll.

Für schlecht hält Kern auch die von der Regierung präsentierte Lösung für Alleinerzieherinnen, für die der Alleinverdiener- und Alleinerzieherabsetzbetrag erhört werden soll. „Völlig untauglich“, meinte Kern. „Ein Manager wird damit den Ballettunterricht seiner Kinder zahlen können, während Alleinverdienerinnen Almosen bekommen.“ SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek argumentierte ähnlich. Die Maßnahme sei eine Umverteilung hin zu Gut- und Bestverdienenden und benachteilige damit Frauen, meinte sie in einer Aussendung.

Das Argument, dass Menschen mit niedrigem Einkommen keine Steuern zahlen und deshalb auch nicht von Steuerentlastungen profitieren könnten, hält Kern für falsch. „Die zahlen jedes Mal Steuern, wenn sie Milch kaufen oder mit dem Bus fahren.“ Es brauche deshalb auch hier eine Entlastung. „Wenn man so viel Geld in die Hand nimmt, muss das allen Kindern in gleichem Ausmaß zugutekommen.“ Der SPÖ-Chef hält die Pläne alles in allem für eine „unausgegorene Wahlzuckerl-Aktivität vor den Landtagswahlen. Den Preis dafür wird man noch zu zahlen haben.“

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