Gleich nach Verkehrsunfällen ist Ertrinken die häufigste Todesursache bei Kleinkindern.
Bei den Kleinsten ist der Gleichgewichtssinn noch nicht vollständig ausgeprägt; schauen sie ins Wasser, verlieren sie leicht das Gleichgewicht. Kinder, die ins Wasser fallen, erschrecken und bewegen sich nicht mehr („Totstellreflex“). Als Folge davon können Kinder daher auch schon bei einer geringen Wassertiefe von nur zehn Zentimetern hilflos ertrinken.

Geeignete Sicherheitsmaßnahmen für den Nachwuchs müssen also auch bei privaten Swimmingpools an oberster Stelle stehen.

Bauliche Maßnahmen
Häufigster Fehler bei der Umzäunung: Der Zaun wird zu niedrig gebaut und kann daher leicht von Kindern überstiegen oder überklettert werden. Vor allem bei Biotopen und Gartenteichen empfehlen Experten daher eine unbedingte Zaunhöhe von 1,50 Metern (Holz oder Maschendraht). Zusätzlich soll auch eine selbstschließende, kindersichere Türe integriert werden. Die Maschenweite (Drahtzaun) oder der Abstand zwischen den Holzbrettern darf vier Zentimeter nicht übersteigen.

Wem der Zaun nicht gefällt, für den gibt es als Alternativen bei Gartenteich- Eisengittern, die wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche verankert werden. Vorteil: Kinder, die in den Teich fallen, werden zwar nass, können jedoch nicht untergehen.

Eine gute Abdeckung hilft nicht nur die Wärme des Poolwassers zu speichern und es sauber zu halten, sondern macht das Becken auch kindersicherer. Also, hier nicht die billigste Abdeckung nehmen, sondern eine stabile auswählen. Und immer, wenn das Becken nicht in Betrieb ist, die Abdeckung auch zumachen.

Eine weitere Gefahrenquelle – für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen – ist der Poolrand. Hier trägt nicht nur rutschfestes Material zur Sicherheit bei, sondern auch eine abgeschrägte Poolumrandung.

Im Becken selbst ist eine gute Einstiegsleiter nicht nur ein Bequemlichkeitsfaktor für die Großen, sondern im Ernstfall auch eine wertvolle Hilfestellung für die Kleinen: Notfalls können sie sich an dieser festhalten. Zusätzlich gibt es auch noch eigene Festhaltestangen, die am Beckenrand angebracht werden können.
Pool- Alarmanlagen

Auch wenn das Becken nicht sehr tief ist, sollten Nichtschwimmer niemals unbeaufsichtigt alleingelassen werden. Viele Wasserrettungen kennen dabei den Irrtum Nummer 1 bei Eltern: Aufblasbare Tiere, Luftmatratzen und sogar Schwimmflügel allein können andere Sicherheitsmaßnahmen für Kinder nicht ersetzen. Achtung: Besser Schwimmflügel (vier Luftkammern, guter, fester Sitz) als Schwimmreifen. Durch diesen können Kinder leicht durchrutschen.

Relativ neu am Markt sind eigene Alarmanlagen, die sofort melden, wenn ein Mensch (oder auch ein Tier) ins Wasser gefallen ist. Mittlerweile gibt es bei den sogenannten „Pool- Alarmsystemen“ unterschiedliche Modelle. Einige reagieren gezielt auf das Eintauchen in das Wasser, andere nehmen die Wellenschwingungen an der Wasseroberfläche wahr und schlagen ab einem bestimmten Gewicht Alarm.

Etwas aufwendiger, aber noch sicherer ist ein Alarm – System, das nicht nur meldet, sondern auch mittels Airbag oder Fangnetz Mensch oder Tier binnen Sekunden wieder an die Wasseroberfläche hebt. Die Steuerung erfolgt per Fernbedienung.

Noch einige Sicherheits- Tipps

Aufsicht:
Kinder niemals unbeaufsichtigt im Swimmingpool lassen! Schon bei der Planung sollte man daher den Standort so wählen, dass er auch von anderen Gartenbereichen bzw. vom Haus aus einsehtbar ist.

Zugänglichkeit:
Im Idealfall ist der Swimmingpool von allen Seiten aus zugänglich. Dies sollte man ebenfalls bereits bei Standortwahl und Planung berücksichtigen. Im Notfall ist man so rasch an der Unglücksstelle.

Trennung:
Spiel- und Schwimmbereich sollten getrennt sein und nach Möglichkeit ein Abstand eingehalten werden. So kann auch im Eifer des Spielgefechtes nichts passieren. Übrigens: Immer dafür sorgen, dass kein Spielzeug in Beckennähe gelangt oder gar am Beckenrand liegt!

Regeln:
Ein neues Schwimmbad ist vor allem für Kinder aufregend. Vor dem ersten Plantschvergnügen empfehlen Experten, mit den Kindern gemeinsame Benützungsregeln aufzustellen. Was ist erlaubt, was nicht. Hilfreich ist es auch, mögliche Gefahrensituationen durchzuspielen und Verhaltensweisen mit den Kindern zu besprechen.

Erste- Hilfe- Kasten:
Schaden kann es keinesfalls, zur Sicherheit nochmals das „Erste- Hilfe- Wissen“ aufzufrischen. Experten empfehlen zusätzlich, einen „Erste- Hilfe- Kasten“ in der Nähe des Beckens ebenso wie ein Telefon (mobil oder Funktelefon) parat zu halten.

Artikel von Krone.at vom 9. 4. 2010